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Schulbeginn und Musikschule?

Mit dem Eintritt ihre Kinder in die Grundschule stellen sich viele Eltern die Frage, ob nun nicht auch der richtige Zeitpunkt gekommen ist mit dem Unterricht an einem Instrumentes zu beginnen. Doch allzu häufig werden auch Bedenken und Fragen laut: überfordern wir unser Kind mit dem Beginn des Instrumentalunterrichtes neben der Eingewöhnung in der Grundschule?

Mit dem Eintritt ihrer Kinder in die Grundschule stellen sich viele Eltern die Frage, ob nun nicht auch der richtige Zeitpunkt gekommen ist mit dem Unterricht an einem Instrumentes zu beginnen. Doch allzu häufig werden auch Bedenken und Fragen laut: überfordern wir unser Kind mit dem Beginn des Instrumentalunterrichtes neben der Eingewöhnung in der Grundschule?

Ganz sicher, der Eintritt in die Grundschule ist eine wichtige Zäsur im Leben eine Kindes, doch ganz ungeachtet von Lebensweisheiten der Sorte „Nun beginnt der Ernst des Lebens“ ist die Grundschule für die meisten Kinder eine neue Erfahrung die sie sehr gern mögen, gehören sie doch nun zu den Großen, sie lernen lesen und schreiben und erschließen sich die Welt vor allem in dieser Zeit mit Siebenmeilenstiefeln. Kinder wollen lernen und auch wenn es zu den Allgemeinplätzen in heutigen Diskussionen gehört, dass im öffentlichen Schulsystem vieles verbesserungs- und korrekturbedürftig ist, so arbeiten die Lehrer der Grundschulen dem Alter der Kinder entsprechend und versuchen sie motivierend zu unterrichten ohne die Kinder zu dabei überfordern.

Der außerschulische Instrumentalunterricht an einer Musikschule stellt in vieler Hinsicht eine gute Ergänzung zur schulischen Bildung dar, weil er die Entwicklung weiterer Kompetenzen und Fähigkeiten unterstützt und zudem Potentiale der Kinder anspricht die in der allgemeinbildenden Schule nicht in dieser Form gefordert sind. Vor allem aus diesem Blickwinkel betrachtet, stellt der parallele Beginn von Grundschule und Beginn des Instrumentalunterrichtes an der Musikschule keine Überforderung im Sinne einer zusätzlich erteilten, täglichen Doppelstunden Lesen oder Mathematik dar, sondern ist wegen der gänzlich anderen Lerninhalte und Unterrichtsformen eine sinnvolle Ergänzung.

Viele Untersuchungen belegen, dass Kinder die eine musikalische Ausbildung erhalten verbesserte kognitive Fähigkeiten, bessere Sozial- und Problemlösungskompetenzen im Vergleich zu Kindern die keine musikalische Ausbildung erhalten haben aufweisen. Kinder die musikalisch gefördert werden bilden zudem durch den selbstreflexiven Charakter des Übens ein realistisches und belastbares, gesundes Selbstbild heraus, sie kennen also ihre Schwächen aber auch ihre Stärken sehr gut. Die Entwicklung eines positiven Selbstbildes ist vor allem in der Zeit der Pubertät von großer Bedeutung.

Neben der Unterschiedlichkeit der Lerninhalte zwischen Grundschule und Musikschule sind auch die Unterrichtsarten unterschiedlich. Die Musikschule bietet anstelle eines Klassenunterrichtes einen individuellen und die Besonderheiten des Kindes berücksichtigenden Unterricht an. Viele musikalische Lerninhalte, wie zum Beispiel das Erlernen der Noten ist eng mit dem Erlernen der Schriftsprache verbunden. Das Erlernen der Notenschrift und das Erlernen der Schriftsprache schließen sich dabei nicht gegenseitig aus, sondern ergänzen sich.  In Zeiten in denen das Englische als Lingua Franca gehandelt wird und daraus abgeleitet im Schulsystem großen Wert auf den Englischunterricht gelegt wird, wird meist unerwähnt gelassen, dass die eigentliche und schönste aller Weltsprachen tatsächlich die vollkommen dialektfreie Notenschrift ist. Sie wird rund um den Globus von allen Eingeweihten in gleicher Weise verstanden. Damit sind, auch in diesem Punkte die Musiker und Kinder die eine musikalische Ausbildung erhalten wieder einmal weiter….

Die durch musikalische Förderung verbesserten Fähigkeiten und Kompetenzen der Kinder sind auch bei der Bewältigung von Lerninhalten und Schulalltag an der Grundschule hilfreich und wichtig. In diesem Sinne erleichtert die zusätzliche musikalische Ausbildung neben der Grundschule den Kindern das Fortkommen. Die vor allem auf dem für die Musikschule zusätzlich erforderlichen Aufwand an Zeit basierende Annahme von Eltern, dass der nach der Grundschule stattfindende Musikschulunterricht allein eine zusätzliche Belastung für das Kind das, viele vergessen dies immer wieder, gerne lernen möchte, ist, kann in dieser Form nicht aufrechterhalten solchermaßen isoliert betrachtet werden. Schuleintritt, allgemeine Schulbildung und Musikschule befördern sich gegenseitig und fördern das Kind in seiner Entwicklung.